WIRTSCHAFT

 
 

Neuere Entwicklung

Chiles liberale Wirtschaftspolitik ist für viele Beobachter der Region als Musterbeispiel gewertet worden. Vor allen anderen lateinamerikanischen Ländern hat Chile mit der Liberalisierung der Märkte und Privatisierungen angefangen. Dieses hat dem Land in den 90er Jahren Wachstumsraten weit über dem Durchschnitt der Region beschert. Das privatisierte Gesundheits- und Rentensystem gilt als Vorbild für die Reformen, die in Deutschland schon seit einigen Jahren diskutiert werden. Doch diese Reformen sind auch in Chile nicht unumstritten und sind Grundlage vielfältiger Diskussionen im Land.

Das Jahr 1999 war in Chile durch einen Einbruch auf der Nachfrageseite gekennzeichnet. Zu spät, so der verbreitete Vorwurf, reagierten Regierung und Zentralbank auf die Auswirkungen der Asienkrise, die Chiles Wirtschaft bereits Ende 1998 in den Rezessionsstrudel zog. Erst im Juni zog die Regierung Konsequenzen, indem sie die Staatsausgaben erhöhte. Jedoch konnte diese Massnahme nicht verhindern, dass die Arbeitslosigkeit auf über 11 Prozent anstieg und das Wirtschaftswachstum erstmals seit Anfang der 80er Jahre ins Minus rutschte. Ein weiterer herber Schlag für die Wirtschaft war das historische Preistief für Kupfer auf dem Weltmarkt.

Doch schon das Jahr 2000 scheint eine Wende eingeläutet zu haben. Die Nachfrage zieht langsam wieder an. Des weiteren hat sich der Kupferpreis für Chile positiv entwickelt und die Schwäche des chilenischen Peso stütz auch andere Exporte.
Für das Jahr 2000 wurden Wachstumsraten zwischen 5 und 6% prognostiziert. Diese Erwartungen konnten jedoch nicht erfüllt werden und damit ist die Arbeitslosenquote immer noch im zweistelligen Bereich.

Mitte Juli stellte Chile seinen Antrag auf Aufnahme in den Mercosur, zugleich verhandelt Chile mit den USA über ein bilaterales Freihandelsabkommen.

 

 

 

 

Export

Auch wenn unter Pinochet viele Unternehmen privatisiert wurden, ist die Kupferproduktion weiterhin in Staatshand (CODELCO) und stellt mit über 40% der gesamten Güterexporten das wichtigste Exportprodukt dar.
Die chilenische Wirtschaft stütz sich weitgehend auf traditionelle Exporte. Neben Kupfer sind Papier und Zellulose, sowie Lebensmittel (Fisch und Obst) als Exportprodukte von Bedeutung.

Hauptabnehmer sind die USA, Japan und Brasilien. Bei den nicht-traditionellen Exporten gibt es nur langsame Fortschritte, obwohl sich die Regierung bemüht, diese zu fördern.

 

 

Zahlen im Überblick

Wachstum in % des BIP

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

Chile

8,00

12,30

7,00

5,70

10,60

7,40

7,40

3,40

-1,10

Lateinamerika Durchschnitt

4,98

3,58

8,93

5,95

4,75

3,01

5,36

1,36

-1,32

Quelle: Cepal

 


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